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Text 2. funktionen der Massenmedien in der Demokratie
Lesen Sie den Text und machen Sie die Aufgaben
Politische Beteiligung in einer Massendemokratie wird durch Presse, Funk und Fernsehen erst mцglich. Der einzelne kann politische Entscheidungen nur treffen, wenn er umfassend informiert ist, unterschiedliche Meinungen kennenlernen und gegeneinander abwдgen kann. Die Massenmedien stellen Цffentlichkeit her, in der ein Austausch der verschiedenen politischen Meinungen von geseIlschaftlichen Gruppen und Organisationen, Parteien und politischen Institutionen stattfindet. Nur solche Meinungen, die in den Massenmedien zu Diskussionsthemen werden, haben die Chance, цffentlich wirksam zu werden. Цffentliche Meinung wird somit weitgehend durch die verцffentlichte Meinung bestimmt. Daraus ergibt sich eine besondere Verantwortung der Massenmedien.
Die Massenmedien haben die Aufgabe
- Informationen zu verbreiten, sie soHen so umfassend, sachgerecht und verstдndlich wie mцglich sein;
- zur Meinungsbildung der Bьrger beizutragen, indem sie komplizierte politische Probleme und Zusammenhдnge einsichtig machen und politische Ereignisse kommentieren;
- die Entscheidungen der politischen Institutionen sowie das Verhalten der Amtsinhaber zu kontroHieren und Missstдnde zu kritisieren.
Massenmedien soHen, idealtypisch betrachtet, mцglichst voilstдndig, sachlich und verstдndlich informieren, damit die Bьrger mit kritischem Bewusstsein das цffentliche Geschehen verfolgen kцnnen. Der Einzelne soll in der Lage sein, seine Interessenlage zu erkennen, politische, цkonomische, soziale und цkologische Zusammenhдnge zu verstehen und ьber die Absichten und Handlungen aller am politischen Prozess Beteiligten so unterrichtet zu sein, dass er selbst aktiv daran teilnehmen kann als Wдhler, Mitglied einer Partei oder einer Bьrgerinitiative.
Da unsere Gesellschaft viel zu groЯrдumig geworden ist, kommen wir mit dem direkten Gesprдch, der unmittelbaren Kommunikation, nicht mehr aus. Wir als einzelne und die vielfдltigen Gruppen, die in dieser Gesellschaft bestehen, sind darauf angewiesen, miteinander ins Gesprдch gebracht zu werden - dafьr sollen die Massenmedien sorgen. Dabei mьssen wir uns der Tatsache bewusst sein, dass wir die Welt zum groЯen Teil nicht mehr unmittelbar erfahren; es handelt sich ьberwiegend um eine durch Medien vermittelte Welt.
Wie bei der Informationsьbermittlung fдllt den Journalisten auch bei der Meinungsbildung eine bedeutsame Rolle zu. Das heiЯt nicht, dass die Bьrger die Ansichten eines Kommentators blindlings ьbernehmen. Die Funktion der Meinungsbildung wird den Medien vielmehr deshalb zugeschrieben, weil, wiederum idealtypisch gedacht, man hofft, dass im Wettbewerb der Meinungen am ehesten das fьr die gesamte Gesellschaft Vernьnftige die Chancen hat, sich durchzusetzen.
Krirtik an den Mдchtigen und ihre Kontrolle durch die Massenmedien gewinnen besonders groЯe Bedeutung, wenn andere im parlamentarischen Regierungssystem vorgesehene Einrichtungen wie die Opposition diese Aufgaben nur ungenьgend erfьllen. Ohne Journalisten, die Missstдnde aufspьren und durch Berichte parlamentarische Anfragen und Untersuchungsausschьsse anregen, liefe die Demokratie Gefahr, der Korruption oder der bьrokratischen Willkьr zu erliegen.
Grundsдtzlich sind natьrlich fьr Skandale nicht jene verantwortlich, die darьber pflichtgemдЯ berichten, sondern jene, die sie verursacht haben. Dabei darf freilich zweierlei nicht ьbersehen werden: Journalisten sind hдufig darauf angewiesen, dass ihnen von interessierter Seite Tipps gegeben werden, und sie neigen zuweilen auch dazu, Skandдlchen zu Skandalen hoch zu schreiben, damit die verkaufte Auflage eines Blattes oder die Zahl der Zuschauer steigt, die ein Programm einschalten.
einsichtiq - verstдndnisvoll
die Amtsinhaber - die Behцrden
das цfffentliche Geschehen - Prozesse im цffentlichen Leben
blindlinqs - blind
Verstehen
I. Steht das im Text?
1. Um politische Entscheidunqen treffen zu kцnnen. muss man informiert sein und unterschiedliche Meinunqen
kennen lernen.
2. Die wichtiqsten Funktionen der Massenmedien sind:
а) Information
b) Meinunqsbildunq
c) Kritik und Kontrolle
3. Nur bei der unmittelbaren Kommunikation mit anderen Menschen kann man ьber die wichtiqsten Ereiqnisse informiert werden.
4. Unsere Weltanschauunq wird durch Medien formiert.
5. Meinunqsbildunq heiЯt. dass die Ansichten des Kommentators oder des Journalisten blind ьbernommen werden mьssen.
6. Nur die Opposition kann ьber die Mдchtiqen KritiR ausьben und sie kontrollieren.
7. Ohne Journalisten wдre die Demokratie in Gefahr.
8. Die Journalisten sind immer fьr Skandale verantwortlich.
I. Kombination
Entscheidunqen haben
Missstдnde verbreiten
Chance beitraqen
Informationen kommentieren
zur Meinunqsbildunq treffen
ins Gesprдch brinqen
das Proqramm einschalten
in der Laqe sein
Bedeutunq qewinnen
politische Ereiqnisse kritisieren
II. Setzen Sie bitte die fehlenden Prдpositionen ein:
1. Цffentliche Meinung wird _ die verцffentlichte Meinung bestimmt.
2. Massenmedien sollen _ Meinungsbildung der Bьrger beitragen.
3. Jeder kann _ politischen Prozess als Wдhler, Mitglied einer Partei oder einer Bьrgerinitiative teilnehmen.
4. Heute handelt es sich _ eine durch Medien vermittelte Welt.
5. Natьrlich sind _ Skandale nicht jene verantwortlich, die _ pflichtgemдЯ berichten.
III. Ьben Sie nach folgendem Muster:
Nur solche Meinungen, die in den Massenmedien zu Diskussionsthemen werden, werden цffentlich wirksam. (Chance haben) - Nur solche Meinunoen die in den Massenmedien zu Diskussionsthemen werden, haben die Chance, цffentlich wirksam zu werden. '
1. Die Massenmedien mьssen die Informationen verbreiten. (die Aufgabe haben)
2. Der Einzelne kann durch Massenmedien politische, цkonomische, soziale und цkologische Zusammenhдnge vers~ehen. (in der Lage sein)
3. Die Massenmedien bringen uns miteinander ins Gesprдch. (dafьr sorgen)
4. Die Bьrger mьssen nicht die Ansichten eines Kommentators blindlings ьbernehmen. (das heiЯt nicht)
IV. Ergдnzen Sie das Diagramm.
Massenmedien
Informationen verbreiten
V. Sprechen Sie ьber die Aufgaben der Massenmedien anband des Diagramms.
Diskussion:
Man bezeichnet Medien oft als "Vierte Gewalt". Wie ist dieser Ausdruck zu verstehen? ДuЯern Sie Ihre Meinung dazu in der Diskussion in kleinen Grup.. pen. Prдsentieren Sie Ihre Meinung im Plenum.
Sie kцnnten bei dieser Arbeit auch den folgenden Text gebrauchen:
Kritik an den Medien
Die Macht der Medien und die Art und Weise, wie sie mit ihr umgehen, stцЯt auf Kritik. Umstritten ist schon die Kontrollfunktion der Medien. Man wendet ein, als "Vierte Gewalt" fehle ihnen die demokratische Legitimation, Journalisten brauchten sich keiner Wahl zu stellen. Viele Journalisten lieЯen in die Berichterstattung ihre persцnliche, parteiische Meinung einflieЯen. Kritik wird auch an der Vermittlung von Politik durch die Medien geьbt:
Vor allem Fernsehen und Boulevardzeitungen
vereinfachten unzulдssig komplizierte Sachverhalte,
dramatisierten unbedeutende Ereignisse, personalisierten sachliche Probleme,
spielten ein Thema fьr kurze Zeit hoch, um es plцtzlich vцllig fallenzulassen,
verbreiteten fast ausschlieЯlich negative Meldungen und zeichneten ein
durchgдngig pessimistisches Bild der Welt.
Trotz dieser Kritik sollte nicht ьbersehen werden, dass freie Medien ein unverzichtbarer Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft sind. Sie machen politische Entscheidungen durchschaubar (transparent) und ьben eine wichtige Kontrollfunktion aus, indem sie Machtmissbrauch, Дmterwillkьr und Korruption aufdecken. Diese Macht der Medien erfordert gleichzeitig ein hohes Verantwortungsbewusstsein der "Medienmacher", die Orientierung an einer Medienethik, die eine Verletzung der Menschenwьrde und eine Propagierung von Gewalt ausschlieЯt.
Text 3. Die цffentliche Meinung
Lesen Sie den Text und machen Sie die Aufgaben
Artikel 5,1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland lautet:
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu дuЯern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugдnglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewдhrleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
Mit dieser Formulierung fьhrt das Grundgesetz eine Entwicklung weiter, die schon im Entwurf der Reichsverfassung des Parlaments in der Frankfurter Paulskirche (1848/49) und in der Weimarer Verfassung von 1919 in Bestimmungen ьber Pressefreiheit und Zensurverbot klaren Ausdruck gefunden hatte. Die дlteren deutschen Verfassungstexte begrьndeten die Pressefreiheit allerdings mit dem allen Staatsbьrgern zustehenden Recht, dass diese ihre Meinung frei дuЯern kцnnten, ohne von der Obrigkeit deswegen bestraft zu werden. Die Pressefreiheit erschien somit als ein SpezialfaiI der allgemeinen Freiheit der MeinungsдuЯerung. Sie bezog sich in erster Linie auf die in der Presse und fьr die Presse tдtigen Personen. .
Das Grundgesetz hingegen geht hauptsдchlich davon aus, dass "die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film" deshalb zu schьtzen sind, weil sie die Voraussetzung dafьr schaffen, dass der Staatsbьrger sich ьber die цffentlichen Angelegenheiten ausreichend informieren, selbst an der fьr das demokratische Leben notwendigen Meinungsbildung teilnehmen und somit seiner Verantwortung als letztlich entscheidender Souverдn im Staate gerecht werden kann.
I. Wцrter und Wendungen
das Grundqesetz die Verfassunq der BundesrepubliR Deutschland
der ArtiReI.- (jur.) der Abschnitt eines Gesetzes
etw. дuЯern etw. saqen
etw. qewдhrleisten etw. qarantieren (Die Sicherheit der Zuschauer ist qewдhrleistet)
die Zensur (staatliche) Kontrolle von Bьchern. filmen etc.
etw. verbreiten etw. anderen weitersaqen
die Berichterstattunq die (reqE!lmдЯiqe) Information (meistens ьber Taqesereiqnisse)
der Entwurf .. e erste Fassunq. SRizze. vorlдufiqe form
klaren AusdrucR finden deutlich qesaqt (qeschrieben) werden
die ObriqReit die Reqierunq
der Souverдn der Herrscher
Verstehen
1. An welcher Stelle und in welchem Buch steht, dass in der BRD jeder das
Recht auf Meinungsfreiheit hat? . .
2. Wo wurde schon frьher in Deutschland die PressefreIheIt und das Verbot
der Zensur festgelegt? . ..
3. Wie unterscheidet sich die Begrьndung fьr die Pressefreiheit Im Grundge-
setz von den frьheren Verfassungstexten?
Ьben
I. Falsch oder richtig?
(Es kцnnen auch zwei Vorschlдge richtig sein)
1. ungehindert bedeutet a) ohne qehindert zu werden
b)hinderlich
c) schwerfдlIiq
2. allerdings bedeutet a) immerhin
b) jedoch
c) vor allen Dinqen
3. hingegen bedeutet a) daqeqen
b) im Geqensatz dazu
c) in jeder Richtunq
4. ausreichend bedeutet |
a) ab und zu |
b) qeleqentlich |
|
c)qenьqend |
|
5. letztlich bedeutet |
a) endlos |
b) letzten Endes |
|
c) im tiefsten Grunde |
II. Finden Sie fьr folgende Sдtze oder Satzteile Entsprechungen im Text:
1. Niemand darf daran gehindert werden, sich zu informieren.
2. Die Freiheit der Information durch Radio und Film wird garantiert.
3. Alle Bьrger kцnnen ihre Meinung sagen, ohne dass die Regierung sie dafьr bestrafen darf.
.4. Die Freiheit der Presse war damit ein spezieller Fall der Meinungsfreiheit Jedes Bьrgers.
5. Die Pressefrei.heit ist die Grundlage dafьr, dass die Bьrger zu der Bildung der offentlIehen Memung beitragen kцnnen.
6. Leute, die fьr die Presse arbeiten.
III. Bitte erklдren Sie.
1. Was sind allgemein .zugдngliche Quellen? (Beispiel)
2. Was heIЯt, man darf seine Meinung verbreiten?
3. Was verstehen Sie unter eine Zensur findet nicht statt?
4. Was ist der Entwurf einer Verfassung?
5. Wie kцnnte eine Bestimmung ьber Pressefreiheit lauten? Geben Sie ein BeispIel.
6. Was sind цffe1!tliehe Angelegenheiten? (Beispiele)
IV. Formen Sie die Sдtze nach folgenden Mustern um:
Beispiel: Jeder hat das Recht zur freien MeillltllgsдuЯerullg. - Jeder hat das Recht, seine Meinung frei ZI/ дuЯern.
Jeder hat das Recht zur freien MeillullgsдuЯenmg. - Jeder darf seine Mei-
nung frei дuЯern.
1. Jeder hat das Recht zur Verbreitung seiner Meinung.
2. Jeder hat das Recht zur ungehinderten Information.
3. Jeder hat das Recht zur Teilnahme an der Meinunosbilduno.
4. Niemand hat das Recht zur Zensur der Presse." "
5. N~emand hat das Recht zur Verfдlschung einer MeinungsдuЯerung.
6. NIemand hat das Recht zur Behinderung der Reporter.
V. Vervollstдndigen Sie den Text:
1. JOO ... ha ... das Recht, sein ... Meinung in Wort, Schrift und Bild fre ... дuЯern und ... verbreiten und sich aus allgemein zugдnglich Quellen ungehindert ... unterrichten.
2. Die Pressefreiheit und die Freiheit Berichterstattung durch Rundfunk und Film werd ... gewдhrleist. ... Ein ... Zensur find ... nicht statt.
3. Mit dies Formulierung fьhr. .. das Grundgesetz ein ... Entwicklung weiter, die schon Entwurf der Reichsverfassung ... Parlaments in der Frankfurter Paulskirche und in der Weimarer Verfassung klar ... Ausdruck gef. .. hatte.
4. Die дlter ... deutsch ... Verfassungstexte begrьndet ... die Pressefreiheit allerdings mit dem all. .. Staatsbьrger. .. zustehend ... Recht, dass diese ihre Meinung fre ... kцnnten, ohne von der ... deswegen bestraft zu werden.
5. Die Pressefreiheit erschien somit als ein ... der allgemeinen Freiheit der .
6. Sie bezog sich in erster Linie ... die in der Presse und fьr die Presse tдtigen .
7. Das Grundgesetz geht hingegen hauptsдchlich davon ... , dass die ,'pressefreiheit und die Freiheit der ... durch Rundfunk und Film" deshalb zu ... sind, weil sie' die Voraussetzungen dafьr ... , dass der Staatsbьrger sich ьber die цffentlichen ... ausreichend informieren, selbst an der fьr das ... Leben notwendigen Meinungsbildung ... und somit seiner Verantwortung als letziich entscheidender ... im Staate gerecht werden kann.
VI. Geben Sie den Text mit Ihren eigenen Worten wieder unter Verwendung der folgenden Hilfen:
Grundgesetz, Garantie: MeinungsдuЯerung, Berichterstattung, Zen,sur
Frьhere Gesetze: Begrьndung anders, Pressefreiheit ein Spezialfall
Begrьndung im Grundgesetz: Information, Meinungsbildung, Verantwortung
Text 4. Die Organisation der Massenmedien in Deutschland
1. Wie kцnnen Massenmedien organisiert werden?
a) Sie kцnnen ...
b) Es kцnnen Anstalten цffentlichen Rechts sein.
c) ...
2. Wie sind Massenmedien in unserem Land organisiert?
3. Von wem werden Massenmedien finanziert?
a) die Gewerkschaften d) .
b) politische Parteien e) .
c) t) .
Lesen Sie den Text und machen Sie die Aufgaben
Die verfassungsrechtliche Grundlage fьr die Medien in Deutschland ist der ArtikelS ~es Grun~ge~etzes, der Meinungs-, Presse- und Informationsfreiheit garantiert.
DI~ Presse Ist m Deutschland privatrechtlich organisiert, Fernsehen und Rundfunk smd "Anstalten цffentlichen Rechts". Erst seit Mitte der 80er Jahre aibt es auch ~rivates ~e~nsehen und Radjo. Das Angebot und die Vielfalt von ;rivatrechtlich organisIerten Medien wird nur durch marktwirtschaftliche Mechanismen geregelt. Davon unterscheiden sich die "Anstalten цffentlichen Rechts" g.rundlegend: Sie sind weder in Privatbesitz, noch gehцren sie dem Staat; sie sl~d selbstдndige Institutionen, die aber unter цffentlicher Kontrolle stehen. Sie heiЯen "Arbeitsgemeinschaft der цffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland" (ARD) und ,,Zweites Deutsches Fernsehen" (ZDF).
In der A~D haben s~ch die Fernsehanstalten der Bundeslдnder zusammengesc.hlossen .. Diese :erpfhchten sich - je nach GrцЯe des Senders prozentual verteilt - emen B~ltrag .zum Gesamtprogramm zu leisten. Daneben strahlt jede F~rnsehanstalt em regional begrenztes "Drittes Programm" aus. Das ZDF hat semen Sitz in Mainz und ist zentral strukturiert.
Die wichtigsten Entscheidungskompetenzen in den цffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten liegen bei den Rundfunk- und Fernsehrдten. Hier, in einer Art Parlament, ~ind al.le wichtigen gesellschaftlichen Gruppen vertreten. Die politischen Parteien, die Gewerkschaften, die Unternehmerverbдnde, die Kirchen Kulturverbдnde und andere цffentliche Institutionen entsenden Vertreter in die~ ses Gremium. Der Rundfunk- und Fernsehrat - in einigen Lдndern auch das Lande~.parlament - wдhlt den Verwaltungsrat. Dieser wacht ьber das Programm und wahlt den Intendanten, d.h. den Direktor einer Sendeanstalt, der fьr die Programmgestaltung verantwortlich ist.'
Diese Organisationsform gewдhrleistet eine weitg~hende Offenheit fьr die verschJedenste~ ge~ell~chaftlichen Einflьsse. Es zeigt sich allerdings, dass die politis~hen Parteien sich Im Lauf der Zeit einen besonders intensiven Einfluss auf Radi? und F~rnsehen gesichert haben. Mehrheitsverhдltnisse im Landtag, Parteimitghedschaft und Ausgewogenheit scheinen zu wichtigen Faktoren in der Proarammg~staltung geworden zu sein. Offener, kritischer, pluralistischer Journalis~us und die g~bote~e Vielfalt de~ Programmange~ots werden dadurch nicht gefцrdert.
Fmanzlert werden die цffentlich-rechtlichen Medien durch Gebьhreneinnahmen und durch Werbung. Jeder Haushalt, in dem ein Radio und loder ein Fernsehgerдt steht, muss eine monatliche Gebьhr bezahlen. Die Mцglichkeiten, mit Werbu.ng d.en Etat aufzubessern. sind strikt reglementiert. Nur zu bestimmten Sendezeiten 1St Werbung erlaubt. auf keinen Fall zur Hauptsendezeit nach 20 Uhr.
Seit Mitte der 80er Jahre drдngen private Anbieter fьr elektronische Medien auf den Markt. Mit RTL und SAT.I starteten die ersten privaten Fernsehmacher: heute gibt es neun Sender, und Experten sprechen bereits von einer Marktьbersдttigung. Fьr die цffentlich-rechtlichen Sender sind die Privatprogramme zu
einer echten Konkurrenz herangewachsen. __
Einen gesamtdeutschen Zusammenschluss wie beim Fernsehen gibt es beim цffentlich-rechtlichen Hцrfunk nicht. Jede Rundfunkanstalt strahlt ihr eigenes Programm aus. Auf bis zu fьnf verschiedenen Kanдlen, die sich unterschiedliche Inhaltsschwerpunkte gesetzt haben, soll mit Volksmusik, Klassik, politischer Information oder Popmusik jeder Hцrergeschmack bedient werden. Bis zur Wiedervereinigung nahmen der Deutschlandfunk und die deutsche Welle eine besondere Stellung in der deutschen Hцrfunklandschaft ein, die beide ebenfalls цffentlich-rechtlich organisiert sind. Der Deutschlandfunk sendete fьr ganz Deutschland und war bis vor kurzem fьr das europдische Ausland zustдndig. Die Deutsche Welle sendete in die ganze Welt. Ziel bei der Programme war es, das Deutschlandbild im Ausland mitzugestalten. Als Relikt der frьheren Sonderstellung Berlins gab es bis 1994 den Sender RIAS Berlin (Rundfunk im ehemaligen amerikanischen Sektor), der ein Programm fьr das damalige West-Berlin und die DDR ausstrahlte.
Seit dem 1. Januar 1994 hat sich die-Rac1iolan&ehaft verдndert. Die Deutsche Welle produziert nun fьr das gesamte Ausland. Der Deutschlandfunk, RIAS Berlin und der aus der Wendezeit in der DDR stammende "Deutschlandsender Kultur" sind zu einem "Deutschlandradio" zusammengefasst und senden nun auch zwei Programme fьr Deutschland. Ziel des neuen Senders ist es, einen Beitrag zur nationalen Integration zu leisten.
Die Struktur der Entscheidungsfindung und Kontrolle beim Hцrfunk ist die gleiche wie beim Fernsehen. Und noch eine Parallele: Auch beim Hцrfunk halten die Privaten Einzug. Unter dem Stichwort "kommerzieller Lokalfunk" wollen kleine Radiostationen den landesweiten Kanдlen vor allem durch Unterhaltung und Hцrernдhe das Publikum abwerben.
Telterlt.urange.
verfassunqsrechtlich nach dem hцchsten Gesetz des Staates
qewдhrleisten qarantieren. sicherstellen
die Zensur staatliches Verbot, etwas zu verцffentlichen
die Anstalt. -en hier: Sender
der Etat der Haushalt
Einzuq halten eindrinqen
Verstehen
Nur ein Teil der folgenden Aussagen zum Text ist richtig. Kreuzen Sie bitte
alle richtigen Aussagen an.
1. Die deutsche Presse
a) ist privatrechtlich organisiert
b) ist weder in Privatsitz, noch gehцrt sie dem Staat
c) ist zentral strukturiert
2. DieARD
a) vereinigt alle Medien Deutschlands
b) i~t eine Art Parlament, wo alle wichtigen gesellschaftlichen Gruppen vertreten smd
c) heiЯt "Arbeitsgemeinschaft der цffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
derBRD"
3. Die politischen Parteien
a) kцnnen nicht Radio und Fernsehen beeinflussen
b) fцrdern offenen, kritischen und pluralistischen Journalismus
c) haben sich im Laufe der Zeit einen besonderen Einfluss auf Radio und Fernsehen gesichert.
4. Die цffentlich-rechtlichen Medien werden finanziert
a) vom Staat
b) durch Gebьhreneinnahmen
c) von politischen Parteien
5. Private Fernsehanstalten
a) gibt es seit Mitte der 80er Jahre
b) sind keine Konkurrenz zu цffentlich-rechtlichen Sendern
c) gibt es in Deutschland kaum.
6. Beim deutschen Hцrfunk
a) gibt es nur цffentlich-rechtliche Anstalten
b) werden nur politische Informationen ьbertragen
c) gibt es wesentliche Verдnderungen seit dem 1. Januar 1994.
Ьben
I. Trennen Sie diese Wцrter in ihre einzelnen Bestandteile und geben Sie die Grundformen an:
a) verfassungsrechtliche e)grundlegend
b) privatrechtlich f) weitgehend
c) marktwirtschaftlich g) gesamtdeutsch
d) цffentlich-rechtlich h) landes weit
II. Setzen Sie die passenden Ausdrьcke aus der Ьbung 1 mit der richtigen Endung in die folgenden Sдtze ein:
1. Der Artikel 5 des Grundgesetzes ist die Grundlage fьr die Medien
in Deutschland.
2. Die Presse ist in Deutschland _ organisiert.
3. Beim Hцrfunk gibt es einen _ Zusammenschluss wie beim Fernsehen nicht.
4. Fьr die __ Sender sind die Privatprogramme zu einer echten Konkurrenz herangewachsen.
5. Kleine Radiostationen wollen den Kanдlen das Publikum abwerben.
6. Die "Anstalten цffentlichen Rechts" unterscheiden sich von privatrechtlich organisierten Medien.
7. Die Tдtigkeit von privatrechtlich organisierten Massenmedien wird nur durch Mechanismen geregelt.
8. Die Organisationsform der ARD gewдhrleistet eine Offenheit fьr die verschiedensten politischen Einfl lisse.
III. Ergдnzen Sie die fehlenden Prдpositionen und, wenn es nцtig, Artikel, mцglichst ohne im Text nachzuschauen:
1. Das Angebot und die Vielfalt Von privatrechtlich organisierten Medien wird marktwirtschaftliche Mechanismen geregelt.
2. Sie sind selbstдndige Institutionen, die aber цffentlicher Kon-
trolle stehen.
3. Die Fernsehanstalten verpflichten sich einen Beitrag Gesamtpro-
gramm zu leisten.
4. Der Verwaltungsrat wacht _ Programm und wдhlt den Intendanten.
5. Der Intendant ist Programmgestaltung verantwortlich.
6. Die politischen Parteien haben sich einen besonders intensiven Einfluss ___ Radio und Fernsehen gesichert.
7. Die цffentlich-rechtlichen Medien werden Gebьhreneinnahmen und
Werbung finanziert.
8. Der Deutschlandfunk, RIAS Berlin und der "Deutschlandsender Kultur"
sind ,,Deutschlandradio" zusammengefasst.
IV. Ьbersetzen Sie folgende Zusammensetzungen ins Russische:
die Arbeitsgemeinschaft, die Rundfunkanstalt, das Gesamtprogramm, die Entscheidungskompetenz, das Landesparlament, der Verwaltungsrat, die Programmgestaltung, die Mehrheitsverhдltnisse, die Sendezeit,
die Hauptsendezeit, der Fernsehmacher, die Marktьbersдttigung,
der Zusammenschluss, der Hцrergeschmack
Diskussion
Sprechen Sie ьber die Organisation der Massenmedien (Presse, Fernsehen und Hцrfunk) in Deutschland. Erwдhnen Sie dabei unbedingt die Fragen des Eigentums, der Finanzierung und der Struktur.
Sammeln Sie in kleinen Gruppen Informationen ьber die Organisation der
Massenmedien in Russland. Berichten Sie darьber im Plenum.
Text 5. Nachricht als Ware: Die Nachrichtenagenturen
Informieren Sie sich aus den folgenden Texten uber die grцЯten Nachrichtenagenturen der Welt und die deutschen Nachrichtenagenturen.
Lesen Sie die Texte 5 und 5a und machen Sie folgende Aufgaben.
Spricht man mit deutschen Journalisten ьber Informationsbeschaffung, so klagen sie im Allgemeinen nicht ьber mangelnde Informationsmцglichkeiten, sondern im Gegenteil ьber die "Informationslawine". Staatliche Einrichtungen, Parteien, Verbдnde und Interessengruppen jeglicher Zielsetzung drдngen an die Цffentlichkeit, verbreiten Mitteilungen und Pressedienste, laden zu Pressekonferenzen und Journalistengesprдchen. Vor allem aber die Nachrichtenagenturen sorgen fьr einen nicht abreiЯenden Informationsfl~ss.. ..
Insgesamt fьnf Nachrichtenagenturen bieten emen universellen Dienst .mlt deutschen Inlandsnachrichten an: Deutsche Presse-Agentur (dpa), Allgememer Deutscher Nachrichtendienst (ADN), Associated Press (AP), Agence !rancePresse (AFP) und Reuters (rtr). Auch die Dritte-Welt-Agentu~ Int~r Press Service verbreitet einen deutschsprachigen Dienst. Marktfьhrer m diesem harten Konkurrenzkampf ist die Deutsche Presse-Agentur.
dpa (Deutsche Presse-Agentur) ist die grцЯte Agentur in Deutschland: Nahezu alle deutschen Zeitungen haben die 1949 gegrьndete Agentur abon~lert; .nur die kleine sдchsische Zeitung Serbske Noviny der sorbischen Minderheit. bezIeht nicht den dpa-Dienst. 1995 verzichteten die Lausitzer Rundschau .und ~Ie ~aarbrьcker Zeitung eine Zeitlang auf den Bezug aus Protest gegen die, wie sie b~klagten, hohen Bezugspreise; 5 Mark kostet die Zei~e, hat die Sa~rbrьcker ZeItung ausgerechnet. Dazu lдsst sich die Agentur Nachnchten zu speziellen Themen gesongert bezahlen, etwa das TV -Programm oder Hin.~ergrund- Report~.
Auch die Zeitungen in Saarbrьcken und Cottbus zahlen zu den Besitzern von dpa; wie eine Genossenschaft gehцrt die 1949 gegrьndet~ Agentur 200 deutschen Zeitungen, Zeitschriften und Rundfunkanstalten. Kemer der ?esel~schafter kann sich eine Hausmacht aufbauen: mehr als ein Prozent darf sich kem Verleger aneignen, auch fьr die Rundfunkanstalten liegt die Grenze bei zehn Prozent· zudem kann nur der Aufsichtsrat den Chefredakteur abberufen.
Mit diesen bei den wichtigen Regelungen war die volls~дndige Unabhдngigkeit des Unternehmens von Einflьssen und Einwirkungen lfgendwel~her Gru~pen oder Interessenten und war die Un~~hдngi~keit ~es ~.erantworthchen Leiters von der Geschдftsfьhrung gesichert ,schreibt Fntz Sanger, der erste Chefredakteur von dpa. . .
AP (Associated Press) konnte sich nach dem Krieg eine gu~e Sta.rtpoSltlOn sichern. Die ersten deutschen Zeitungen, von den Siegermдchten hzenzler~, bekamen schon 1946 die Weltnachrichten der grцЯten Agentur des Weste~s, die 19~8 in New York gegrьndet wurde. So ist AP mit Sitz in Frankfurt die tYPlsch~ Zwel.tagentur in deutschen Redaktionen: Zwei von .d~ei NachrichtenredaktlOne~ m Deutschland beziehen AP, die sich vor allem mit Ihren bunten Meldungen emen Ruf erworben hat; 84 Prozent aller Tageszeitungen enthalten AP-Meldungen.
Text 5a. Die Nachrichtenagenturen
Wer ein Praktikum oder gar ein Volontariat bei einer Nachrichtenagentur bekommt, kann sich glьcklich schдtzen; nur wenige Plдtze stehen zur Verfьgung. Besser sind die Chancen fьr eine freie Mitarbeit, entweder aus einem Gebiet, in dem eine Agentur keinen Korrespondenten stellt, oder auf einem Fachgebiet, sei es der Buchkritik oder Berichterstattung ьber Wissenschaft und Forschung.
Dies sind die fьnf groЯen Nachrichtenagenturen in Deutschland:
- dpa (Deutsche Presse-Agentur)~ Mittelweg 38, 20148 Hamburg. In 12 Landeshauptstдdten unterhдlt noch groЯe Landesbьros sowie Korrespondentenbьros in vielen Stдdten von Flensburg bis Kempten, Neubrandenburg bis Tьbingen
- ddp! ADN (Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst), MollstraЯe 1, 10178 Berlin. Dazu kommen Landes- und Regionalbьros, vor allem in den цstlichen Bundeslдndern
- Reuters, Friedrich-Ebert-Anlage 49,60327 Frankfurt am Main
- AP (Associated Press), MoselstraЯe 27, 60329 Frankfurt am Main
- AFP (Agence France-Presse), Adenauerallee 266,53113 Bonn.
Neben den groЯen Nachrichtenagenturen gibt es noch einige Spezialagenturen in Deutschland:
- Dimitag-Standortpresse. 53125 Bonn, Herzogsfreudenweg 2b (Kommentare aus Bonn, aktuelle Berichte und Spezialdienste von Auto bis Gesundheit).
- epd (Evangelischer Pressedienst), 60439 Frankfurt, Emil-von-BehringStraЯe 3 (Kirchliche Meldung sowie Schwerpunkte wie Dritte Welt, Film, Rundfunk); elf Landesdienste und 22 Bezirksredaktionen.
- KNA (Katholische Nachrichten-Agentur), 53113 Bonn, Adenauerallee 134 (Meldungen aus der katholischen Kirche); sechs Landesredaktionen in Berlin, Freiburg, Hamburg, Mьnchen, Stuttgart und Wiesbaden.
- sid (Sport-informations-Dienst), 41460 Neuss, Hammfelddamm 10 (tдglich aktuelle Berichterstattung aus dem Sport); fьnf Bьros in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Leipzig und Mьnchen.
- vwd - Vereinigte Wirtschaftsdienste, 65760 Eschborn, Niederurseier Allee 8ЯlO (Umfassende Wirtschafts- und Bцrsenberichterstattung); acht Landesbьros.
Reuters kam 1971 mit einem deutschen Dienst heraus: Eine von drei Nachrichtenredaktionen bezieht die britische Agentur, deren deutsche Redaktion in Bonn sitzt. Geschдtzt wird Reuters vor allem wegen der Wirtschaftsberichterstattung.
AFP (Agence France-Presse) gilt als die дlteste Agentur der Welt: 1835 in Paris gegrьndet. Schon 1947 gab die franzцsische Agentur einen deutschspraehigen Dienst heraus. Doch erst in den neunziger Jahren fasste AFP FuЯ in Deutschland: hatten 1975 gerade erst 3 Zeitungen AFP abonniert, so stieg die Zahl 1990 schon auf 32.
Die fьnf groBen Ageatlre. Im Oberbllcl
dpa |
ddplADI' |
Reute~ |
AP |
AFP |
|
Meldufl\?en pro Werlolta~* |
1500** |
500** |
450 |
250 |
200 |
Bilder pro Werlolt~* |
150 |
loleine |
120 |
100 |
250 |
Zahl der Redalolteure* |
120 |
30 |
66 |
32 |
12 |
Korrespondenten: Inland* |
240 |
50 |
39 |
31 |
12 |
Medien-Abonnenten * * * |
201 |
49 |
81 |
118 |
153 |
Umsatz in Deutschland*** |
120 |
5 |
20 |
35 |
5 |
(in Millionen Marlol) |
|||||
Marloltanteil in 96*** |
64 |
3 |
11 |
19 |
3 |
* Nach Angaben der Agenturen
** Meldungen inklusive der Landesdienst-Meldungen, die nur fьr eine Region gesendet werden (Anteil bei dpa: rund 1000 Meldungen)
*** Quelle: Media Perspektiven 5/97
Aufgabe 1.
Vergleichen Sie die Texte 5 und 5a:
a) Welche zusдtzlichen Informationen enthдlt der Text 5a im Vergleich zum Text 5?
b) Erlдutern Sie die aktuelle Information ьber die 5 groЯen Agenturen anhand der Tabelle.
Aufgabe 2.
Machen Sie eine Recherche und informieren Sie Ihre Gruppe ьber die grцЯten . russischen Nachrichtenagenturen. Teilen Sie mцglicherweise auch ьber die Geschichte dieser Nachrichtenagenturen mit.
Text 6. Die Nachrichtenagenturen
Lesen Sie den Text und finden Sie Antworten auf folgende Fragen:
1. Wem gehцrte die erste Nachrichtenagentur der Welt?
2. Was ist die Hauptaufgabe der Agenturen?
3. Nach welchen Kriterien teilen die "Agenturen die Nachrichten ein?
4. Wie werden die Nachrichten nach Dringlichkeit angeboten?
5. Wie sieht die Ressorts-Einteilung aus?
6. Fьr wen schreiben die Agenturen?
7. Warum werden die Informationen der Nachrichtenagenturen hochgeschдtzt?
Welche Redaktion hat schon das Geld, um ьberall Korrespondeten zu stationieren? Selbst die groЯen Rundfunk- und Fernsehanstalten kцnnen ein weItumspannendes Informationsnetz nicht bezahlen. So bedienen sich die Medien eines Iten Systems der Fugger: Diese Augsburger Kaufmannsgesellschaft fьote im 15. Jahrhundert ihren Geschдftsbriefen Nachrichten hinzu ьber das Geschehen in Europa und der Welt.
Daf~r ha~te Jak?b Fu~ger der Reiche einen Nachrichtendienst organisiert und gl~Ich dIe MampulatIOn dazu: Da er ьber ein Monopol verfьgte, konnte er NachrIchten geheimhalten, wenn es zu seinem Nutzen war. Erst vier Jahrhunderte spдter entstanden die Nachrichtenagenturen fьr jedermann, wie wir sie kennen, begьnstigt durch die Telegrafie, die jede Mitteilung schnell ьber weite ~ernungen transportieren konnte.
O~ne die Agenturen sind die Massenmedien heute ьberhaupt nicht denkbar. ~~ch.g:n wurden zur War . gann die Дra der Medien und das Informations-Zeitalter. er sie schnell, verstдndlich und reiswert anbieten ann der
lTlachL damit sei..n ca. '
Agenturen bestimmen in hohem MaЯe, welche Nachrichten gedruckt oder gesendet werden und welche nie in das Bewusstsein der meisten Menschen dringen. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass eine bedeutende Nachricht unterdrьckt wird, in Deutschland wenigstens. Eher gerдt eine falsche als keine Nachricht an die Kunden.
Fьnf groЯe Agenturen und mehrere kleine Spezialdienste wetteifern um die Abonnements der Zeitungen, Radios und TV -Anstalten, so viele wie in keinem anderen Land der Welt. Sie liefern tдglich rund 2000 Meldungen und ьber 500 Fotos und Grafiken, und das mit stets steigender Tendenz.
. Die Redaktionen kдmen mit den Massen an Meldungen nicht zurecht, wenn dIe Agenturen sie nicht kanalisierten, und zwar nach zwei Kriterien:
Die Dringlichkeit: Die Prioritдt I. di~litzmeldung, gilt fьr auЯergewцhnliche Ereignisse; im Telegrammstil wird der Ausbruch eines Krieges gemeldet, der Sturz des Kanzlers oder der Tod eines groЯen Staatsmannes. Bei dpa finden sich vor der Blitzmeldung noch mehrere Klinkelzeichen: Frьher schlug tatsдchlich eine Klingel im Fernschreiber an, wenn die Blitzmeldung kam - ais Wekker fьr den schlдfrigen Redakteur.
Die Prioritдt 2, die Eilmeldung aus zwei druckfertigen Sдtzen, berichtet auЯerordentliche Ereignisse wie Katastrophen oder ungewцhnliche politische Entscheidungen.
Die Vorrangmeldung, als Prioritдt 3, bringt bei wichtigen Ereignissen etwa zehn Zeilen.
Der grцЯte Teil der Meldungen wird als "dringend" eingestuft, das ist die Prioritдt 4, oder als "normal", das ist Prioritдt 5. Fьr die Pressestimmen, die Lesegeschichten in der Nacht oder fьr Fьller, die keinerlei Aktualitдt mehr beanspruchen, gibt es die Prioritдt 6.
Die Einteilung hat heute wenig Sinn: Da frьher die Texte, technisch bedingt, nur langsam in die Fernschreiber einliefen, unterbrach eine Blitz- oder Eilmeldung die normalen Nachrichten. die gerade gesendet wurden. Bei dem heutigen Tempo der Ьbertragung wьrde man gerade ein paar Sekunden gewinnen, wenn die Blitzmeldung Vorrang bekдme. Ein Fingerzeig fьr den bearbeitenden Redakteur jedoch sind die Prioritдten immer noch.
Die Ressort-Einteilung. Sie orientiert sich an den klassischen Ressorts der Zeitung: Politik (Kьrzel bei den Agenturen: pi), Wirtschaft (wi), Vermischtes (vm), Kultur (ku), Sport (sp) sowie Redaktionsmitteilungen (rs) wie Vorschauen auf das Programm. Ein Relikt aus alten Fernschreiberzeiten sind die technischen Prьfmeldungen, die Checks (ck), die testeten, ob im Ticker noch sдmtliche Buchstabenhebel des Alphabets in Ordnung waren. Da immer noch in einigen Redaktionen, den Computern zum Trotz, Fernschreiber mit langen Papierfahnen rattern, ьbernimmt AP weiterhin aus dem amerikanischen Dienst einen Satz, in dem sдmtliche Buchstaben des Alphabets vorkommen, und sendet ihn in regelmдЯigen Abstдnden: "Thequick brown foxjumps over the lazy dog 1234567890".
Fьr wen schreiben die Agenturen? Fьr alle Medien, so betonen sie. Sie richten sich nach der kleinsten Zeitung und der Ein-Mann-Radiostation; diese kцnnen sich keinen einzigen Korrespondenten leisten und mьssen die Chronik der laufenden Ereignisse sowie jede wichtige Nachricht, aber auch jede, von der Agentur beziehen. Die groЯen Zeitungen und TV-Sender sind darum nicht traurig, denn auch ihre Korrespondenten machen Urlaub, werden trдge oder sind auf einer groЯen Reportagereise durch den Urwald, wдhrend in der Hauptstadt geputscht wird.
Auch bekommt ein Zeitungskorrespondent nicht alles mit, was in seinem meist groЯen Gebiet geschieht. Die Agenturen dagegen knьpfen ihr Informationsnetz nicht allein mit Korrespondenten und freien Mitarbeitern, vielmehr arbeiten sie mit anderen Agenturen zusammen, s~ lesen alle bedeutenden Zeitungen, sie hцren und beobachten Kurzwellen - und Satelliten-TV-Sender, sichten Hunderte von Verlautbarungen - und sie beschдftigen Experten, die Propaganda von einer harten Nachricht unterscheiden kцnnen, wenn beispielsweise ein Potentat in der Dritten Welt ьber die gleichgeschalteten Medien etwas verkьnden lдsst.
Die Agenturen bestimmen also den Alltag der Redaktionen, vom Lokalen abgesehen. Sie nehmen den Journalisten viel Arbeit ab, fьllen ganze Seiten und werden auch aus anderen Grьnden hoch geschдtzt. Das sind die vier groЯen Tugenden der Agenturen:
1. Ihre Meldungen sind im allgemeinen verlдsslich. Falschmeldungen sind ьberaus selten und werden schnell korrigiert - wдhrend Zeitungen nur selten eine Korrektur ins Blatt rьcken. Die Agenturen dagegen berichten mehrmals am Tage selbst kleinere Fehler wie ·falsche Schreibweisen oder ungenaue Zitierungen.
2. Ihre Nachrichten sind ьberparteilich. ,,Keine Regierung, kein Wirtschaftsverband, keine Gewerkschaft und keine politische Gruppe darf jemals auf eine Nachrichtenagentur Einfluss gewinnen, andernfalls wдre es mit der objekti yen Information der Цffentlichkeit vorbei", schrieb der erste dpa-Chefredakteur, Fritz Sдnger. So ist es geblieben: Ihre Nachrichten enthalten keine Wertungen, ihre Sprache lдsst nicht vermuten, fьr wen der Schreiber etwa am Wahltag stimmen wird. ,,Er ist fьr die Anhдnger und die Gegner der Partei gleichermaЯen informativ und anstцЯig. Parteipolitische Symphatien oder Antipathien oder gar politische Kumpanei haben bei uns nichts zu suchen", verordnete 1987 dpa-Chefredakteur Benirschke seinen Redakteuren in einer Hausmitteilung. Die Trennung von Nachricht und Meinung ist als journalistisches Prinzip mцglich; die Agenturen beweisen es jeden Tag.
3. Ihre Nachrichten kommen gebьndelt und gut sortiert nach Ressorts, die denen in den Zeitungen дhneln. Der Redakteur muss nicht mьhsam die Mitteilungen sammeln, die er fьr seine Arbeit benцtigt. Am Rande: Sie sichern so auch die Existenz der Zeitungsressorts.
4. Ihre Nachrichten treffen schnell und in druckfertiger Fassung ein, meist unmittelbar nach einem Ereignis; zwei Minuten nach dem Ende eines FuЯbaIl- , Lдnderspiels kommt beispielweise der komplette Bericht auf den Schirm.