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Deutschland Plus

Der vierte Tag

  1.  Beim „D PLUS“ STUDIO

Julia.  Es ist acht Uhr. Willkommen bei D Plus. Zunächst ein Überblick über die Programme,

die wir Ihnen heute morgen bieten. Nach Fitness Freddie, um halb neun, unsere Trickfilmserie... Die Flintstones und um Viertel vor neun Meine neue Heimat, ein Kurzfilm über ausländische Familien.

  1.  An der Rezeption

Herr Schiller.   Schlüssel Nummer drei, bitte schön, Herr Koch.

Herr Koch.   Danke schön, Herr Schiller. Schönen Tag noch.

Herr Schiller.   Herr Antonescu! Heute ganz pünktlich!

Nicolai Antonescu.  Ja! Guten Morgen, Herr Schiller. Wie geht’s?

Herr Schiller.   Gut geht’s. Und Ihnen, Herr Antonescu?

Nicolai Antonescu.  Prima, danke. Bis später.

Herr Schiller.   Bis später, Herr Antonescu.

  1.  Im Büro „PRIMA PLUS“

Nicolai Antonescu.  Ist die Kaffeemaschine noch kaputt?

Herr Michel:   Nein! Die Kaffeemaschine ist nicht mehr kaputt!

Frau Daniels.   Klasse, Ulli!

Nicolai Antonescu.  Hallo!

Frau Daniels.   Mist! Jetzt haben wir eine Kaffeemaschine, aber keinen Kaffee.

Frau Mayer.   Ja, tschüs, Süße! Was ist los? Keinen Kaffee? Warum nicht?

Frau Daniels.   Und der Zucker ist fast alle... und, natürlich, die Milch ist sauer!

Frau Mayer.   Schrecklich! Ich brauche meinen Kaffee!

Nicolai Antonescu.  Ich gehe zum Automaten.

Frau Weiß.   Nein, bitte nicht der Automat. Der Kaffee vom Automaten schmeckt

   scheußlich!

Nicolai Antonescu.  Scheußlich? Was bedeutet scheußlich? Nicht gut?

Frau Daniels.   Richtig! Bitte, Herr Antonescu, gehen Sie schnell und holen Sie ein Pfund

   Kaffee, einen Liter Milch und ein Pfund Zucker.

Nicolai Antonescu.  Was?! Nochmal, langsam bitte.

Frau Daniels.   Ein Pfund Kaffee.

Nicolai Antonescu.  Ein Pfund Kaffee.

Frau Daniels.   Einen Liter Milch...

Nicolai Antonescu.  Einen Liter Milch.

Frau Daniels.   Ein Pfund Zucker.

Nicolai Antonescu.  Und ein Pfund Zucker. Wo finde ich...?

Frau Daniels.   Wenn Sie rauskommen, dann gehen Sie geradeaus und dann die erste

   Strasse links - da ist der Kaffeeladen.

Nicolai Antonescu.  Geradeaus, dann links?

Frau Daniels. Richtig. Und Milch und Zucker holen Sie vom Supermarkt. Da gehen Sie die

   nächste Strasse rechts rein.

Nicolai Antonescu.  Rechts rein?

Frau Daniels.   Richtig. Also, los.

Frau Mayer.  Ja, bitte. Ich brauche noch eine Tasse Kaffee, ehe ich um neun Uhr nach

   oben gehe.

Nicolai Antonescu.  Ja, ich weiss: zack zack!

  1.  Im Kaffeeladen

Verkäuferin.   Was darf es sein?

Käufer.   Eine Tasse Kaffee, bitte.

Verkäuferin.   Einen Euro fünfzig.

Käufer.  Bitte sehr.

Verkäuferin.   Was darf es sein?

Käuferin.   Ich möchte ein Pfund Kaffee, bitte.

Verkäuferin.   Welchen?

Käufer.   Gala, bitte.

Verkäuferin.   Gemahlen?

Käufer.   Nein, danke.

Verkäuferin.   Sonst noch etwas?

Käufer.   Nein, danke. Was macht das?

Verkäuferin.   Sechs Euro neunzig.

Käufer.   Danke. Auf Wiedersehen.

Verkäuferin.   Auf Wiedersehen.

Verkäuferin.   Was darf es sein?

Nicolai Antonescu.  Ah... äh...

Verkäuferin.   Junger Mann, es warten andere Leute. Was soll es sein?

Nicolai Antonescu.  Ich möchte ein Pfund Kaffee, bitte.

Verkäuferin.   Welchen?

Nicolai Antonescu.  Ah…

Verkäuferin.   Nehmen Sie die Feine Milde. Die ist im Angebot. Gemahlen?

Nicolai Antonescu.  Ja, bitte, gemahlen.

Verkäuferin.   Sonst noch etwas?

Nicolai Antonescu.  Nein, danke. Das ist alles. Was macht das?

Verkäuferin.   Sieben Euro und fünfundneunzig.

  1.  Im Supermarkt

Nicolai Antonescu.  Entschuldigung, wo finde ich Milch, bitte?

Käufer 1.   Tut mir Leid, weiß ich nicht. Vielleicht dort hinten?

Nicolai Antonescu.  Danke.

Nicolai Antonescu.  Entschuldigung, wo finde ich Milch, bitte?

Käufer 2.   Da vorne, unter dem Joghurt.

Nicolai Antonescu.  Danke.

Käufer 2.   Bitte schön.

Nicolai Antonescu.  Wie viel Uhr ist es, bitte?

Käufer 3.   Halb neun.

Nicolai Antonescu.  Oh je! Und ich brauche noch Zucker. Wo finde ich Zucker, bitte?

Käufer 3.  Keine Ahnung.

Nicolai Antonescu.  Danke.

  1.  Beim „D PLUS“ STUDIO

Fünf... vier... drei... zwei... eins...

Julia.   Und nun zu unserem Film.

   Dokumentarfilm

Sie sind keine Deutschen. Sie leben aber in Deutschland. Menschen aus aller Welt.  So auch Shirin und Wladimir. Sie ist aus dem Iran. Er ist mit seiner Frau aus der Ukraine gekommen. Vom Sozialamt Köln kriegt jeder die selbe Summe – Euro 400 pro Person pro Monat. Hier sind alle gleich, aber ihre Schicksale sind unterschiedlich. Wladimir und seine Frau Karina sind seit zwei Jahren hier. Auf der Suche nach einer neuen Lebensperspektive kamen sie nach Deutschland. Ihr Asylantrag läuft noch, aber als Wirtschaftsflüchtlinge haben sie keine Chance, in der Bundesrepublik anerkannt zu werden.

Shirin hingegen musste aus politischen Gründen ihre Heimat im Iran verlassen. Ihr Mann wurde erschossen. Sie selbst saß zwei Jahre im Gefängnis, wo sie auch gefoltert wurde.

Um etwas Sinnvolles zu tun, repariert Wladimir alte Elektrogeräte. Vom Beruf ist er Elektroingenieur. Eine Arbeit hat er bisher nicht gefunden, denn mit der deutschen Sprache hat er Schwierigkeiten.

Wladimir:  Sprech ich Französisch, Englisch, auch Russisch, das ist meine Muttersprache. Außerdem das ist zu schwer, eine richtige Job zu finden. Weil ich kein gut Deutsch spreche noch.

Anders als die beiden Ukrainer möchte Shirin irgendwann wieder in ihre Heimat zurückkehren.

  1.  Im Büro „PRIMA PLUS“

Frau Weiß.   Sehr interessant. Wirklich sehr interessant.

Frau Mayer.   Wo ist denn Herr Anto...?

Frau Daniels.   Aha, der Kaffee! Vielen Dank, Herr Antonescu.

Frau Weiß.   Herr Antonescu.

Nicolai Antonescu.  Ja, bitte?

Frau Weiß.   Setzen Sie sich doch. Da war gerade ein Film…Ach ja, tut mir Leid.

Sofort, Frau Schneider. Tut mir Leid, Herr Antonescu. Bringen Sie dies bitte runter zu Frau Schneider. Sie braucht es dringend. Und sagen Sie ihr, ich komme um drei Uhr.

Nicolai Antonescu.  Sie kommen um drei Uhr zu Frau Schneider.

Frau Weiß.   Genau. Danke schön.

  1.  Bei Frau Schneider

Nicolai Antonescu.  Die Straße... der Liter... das Pfund. Rechts... geradeaus... links... geradeaus.

   Rechts... geradeaus... links... geradeaus... rechts...

Frau Schneider.  Da ist sie!

Nicolai Antonescu.  Hallo, Frau Schneider. Wie geht es Ihnen?

Frau Schneider.  Prima!

Nicolai Antonescu.  Ah, das ist für Sie.

Frau Schneider.  Für mich? Was ist es denn?

Nicolai Antonescu.  Das weiß ich nicht. Es ist von Frau Weiss. Sie kommt um drei Uhr.

Frau Schneider.  Kann warten. Hör mal Nico, möchtest du heute zum Mittagessen

   mitkommen? Oh Entschuldigung, jetzt habe ich dich geduzt.

Nicolai Antonescu.  Wie bitte?

Frau Schneider.  Ich habe ,du’ gesagt statt ,Sie’.

Nicolai Antonescu.  Dann sage ich auch ‘du’ - OK?

Frau Schneider.  Ja, warum nicht! Wir sind doch Freunde – wir duzen uns!

Nicolai Antonescu.  OK!

Frau Schneider.  Und kommst du heute Mittag mit? Ich gehe mit Freunden essen.

Nicolai Antonescu.  Gut! Gerne. Wann?

Frau Schneider.  Um zwölf Uhr?

Nicolai Antonescu.  Um zwölf Uhr. Super!

  1.  Im Restaurant

Dieter:  Na, worauf habt ihr Appetit? Spaghetti Carbonara, vielleicht? Und du?

Elke   Ich möchte Tomaten mit Mozzarella und Basilikum.

Dieter:  OK. Können wir jetzt bestellen?

Herr Ober.  Moment, ich komme gleich.

Elke:  Nico! Hallo! Hier sind wir! Da ist noch Platz. Annette, Dieter, das ist Nicolai Antonescu - unser neuer Kollege. Er ist aus Rumänien, aber er spricht schon sehr gut Deutsch.

Annette:  Wir kennen uns ja schon.

Nico:   Ja, hallo.

Dieter:  Und wir kennen uns auch.

Nico:   Zack zack!

Dieter:  Nico, was möchtest du? Hier ist die Tageskarte.

Elke:   Nimm doch auch Tomaten mit Mozzarella und Basilikum.

Nico:   Nein. Nein, ich nehme die Suppe.

Dieter:  Ja, dann einmal die Suppe, zweimal Tomaten mit Mozzarella und Basilikum und

  einmal Spaghetti Carbonara.

Annette:  Danke.

Nico:   Danke.

Dieter:  Guten Appetit!

Nico:   Guten Appetit!

  1.  An der Rezeption

Herr Schiller.  Tag, Frau Krämer.

Frau Krämer.  Tag, Herr Schiller. Tut mir Leid, ich komme zehn Minuten zu spät.

Herr Schiller.  Macht nichts. Hallo, Ulli.

Herr Michel.  Tag.

Herr Schiller.  Liebeskummer, armer Junge! Na, dann, Mahlzeit. In einer Stunde bin ich wieder

  da.

Frau Krämer.  Alles klar. Mahlzeit, Herr Schiller.




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